Partizipation

Warum ist es für uns so wichtig?
Wie das Wort schon heißt, Kinder sollen teilnehmen und sich beteiligen dürfen!

Die Beteiligung von Kindern an der Gestaltung ihres Lebensalltags in Kindertagesstätten ist eine Herausforderung. Eine Herausforderung für Kinder selbst, die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern. In Beteiligungsprozessen geht es immer um das Festlegen neuer Grenzen und das Verhandeln von unterschiedlichen Interessen. Partizipation in Kitas ist vielschichtig und berührt die verschiedensten Bereiche.

Partizipation ist die Grundlage für Selbstbildungsprozesse: Nur wenn wir Kindern ermöglichen, sich an Entscheidungen zu beteiligen, können die Selbstbildungsprozesse (individuelle Lernwege) wachsen. Mitbestimmen, Selbstbestimmen, Verantwortung für sich und die Gemeinschaft übernehmen heißt eine eigene Meinung zu vertreten, Toleranz den Mitmenschen entgegen zu bringen und Kompromisse einzugehen.

Die Kinder entwickeln ein Gefühl für Demokratie: Indem sie sich in Beteiligungsprozessen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen und denen anderer auseinander setzen und dabei gemeinsame Lösungen finden. Natürlich werden dabei auch verschiedene Methoden der Gesprächs- und Diskussionsführung geübt. Hierbei wird auch erlernt, dass Kinder die Meinung eines anderen Kindes achten. Anderseits muss auch ein Kind, das überstimmt worden ist, diese Entscheidung angemessen aushalten können und vielleicht lernt es sogar, diese zu akzeptieren.

Partizipation ist teamfordernd: Partizipation ist eine Haltungsfrage und keine Methode oder ein Programm. Einerseits fordert sie dem pädagogischen Team eine Menge ab, denn Partizipation bedeutet ein Hinterfragen der täglichen Arbeit und die Abgabe von Macht. Andererseits bietet sie eine Entlastung, denn die pädagogische Fachkraft ist nicht mehr die Person, die alleine für alles zuständig ist, sondern kann gemeinsam mit den Kindern Lösungen entwickeln.
Auch unter den Kindern entstehen „Teamprozesse“ durch die erworbene Beteiligungskompetenz. Bei den Kindern entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Sie können ihre sozialen Fähigkeiten im Umgang mit anderen Kindern üben und stetig weiterentwickeln.

Partizipation ist selbstverständlich: Die Beteiligung ist im Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz fest verankert. Wir leben in einer hektischen Gesellschaft, in der Entscheidungen spontan eingefordert werden. Wenn aus unseren Kindern mündige, engagierte, selbstbewusste und demokratische Mitglieder der Gesellschaft werden sollen, dann müssen sie so früh wie möglich die Chance erhalten, ihren Alltag mit zu gestalten.

Partizipation sorgt für Konfliktlösungskompetenz: Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Sorgen, Probleme, Beschwerden und Lösungsvorstellungen durch Beteiligungsprozesse, die im Vordergrund stehen, mit einzubringen. In vielen Fällen kann dadurch eine neue positive Streitkultur in der Einrichtung entstehen.

Partizipation stärkt die Beteiligung zwischen Kindern und Erwachsenen: Die Beteiligung von Kindern macht Sinn, da Kinder oft unmittelbar und zeitnah die Ergebnisse und Auswirkungen ihres Engagements miterleben können und sich dadurch stärker mit den ausgehandelten Regeln und Entscheidungen identifizieren. Erwachsene, pädagogische Kräfte und Eltern bekommen ein anderes Bild vom Kind und erleben sie als Experten und Expertinnen in eigener Sache. Das Zu- und Vertrauen in die Kinder wird zunehmend größer.

Was heißt Partizipation bei unseren Kleinsten U 3?
Findet  Partizipation  auch  bei  den  Kindern  von  1-3  Jahren  statt?   
„JA, nur auf eine andere Weise!“ Kinder  unter  3  Jahren  teilen  ihre  Bedürfnisse  vorwiegend  wortlos    durch  Bewegungen,  Mimik  und  Gestik  mit.  Der  ein  oder  andere  kann  einzelne  Wörter  oder  sogar  schon  Dreiwortsätze  sprechen  und  sich  so seiner Umgebung mitteilen. Natürlich  lernen  die  „Kleinen“  auch  mit  zunehmenden  sprachlichen  und  motorischen  Fähigkeiten,  ihre  Bedürfnisse  gezielter  zu  äußern.  Gerade  deswegen  müssen  wir  als  pädagogisches  Personal  die  Kinder  stetig beobachten und entsprechend sensibel reagieren.

Bisherige Erfahrungen:
Kinder werden freier, können sich besser äußern und entwickeln Ideen.
Die Kinder nehmen aktiver am Alltag teil.
Projekte werden mit viel Freude umgesetzt.
Sozialverhalten der Kinder entwickelt sich positiv.
Regelakzeptanz wächst.


SIE WERDEN SELBSTBEWUSST. IHR SELBSTWERTGEFÜHL STEIGT.


Auch    bei  unseren  Kindern  von  1-3 Jahren  wird  Partizipation  gelebt,  allerdings werden die Schwerpunkte anders gesetzt. Die    wichtigste    Aufgabe    der   Mitarbeitenden    im    U3-BEREICH    ist,    Strukturen    zu  schaffen,    die  Sicherheit  geben  und  es  den  Kindern  ermöglichen,    Bindungen  einzugehen  und  sich  auf  neue  Erfahrungen  einzulassen.    Kinder  unter  3  müssen  sich  darauf  verlassen  können,  dass    der    Tagesablauf,    die    einzelnen    Elemente    darin    (wie    beispielsweise  die  Mahlzeiten,  der  Morgenkreis,  das  Anziehen)  und  auch das Verhalten der Mitarebietenden gleichbleibend und verlässlich sind. Der Bereich, in dem Kinder von 1-3 Jahren Erfahrungen machen und daraus lernen können, ist der ALLTAG den sie aktiv mitgestalten könne und sollen.